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Prävention
Präventionspolitik, Präventionsprogramme


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Fragen zur Prävention: Mehrheit der Bevölkerung ist der Meinung "Damit belästigen wir nicht den Hausarzt"

Artikel 1732 Prävention, so hat eine repräsentative Befragung des "Gesundheitsmonitor" der Bertelsmann-Stiftung gezeigt, ist keine Angelegenheit, mit der man den Arzt behelligen möchte. Zwar berichtet kaum jemand über konkrete Negativerfahrungen in der Arztpraxis, was das Rauchen, Sport oder Ernährungsfragen anbetrifft. Aber es dominiert bei Bürgerinnen und Bürgern hartnäckig das Urteil oder auch Vorurteil: Der Arzt ist zuständig für die Kuration, nicht für Prävention. Aber auch Ärzte, so ein weiteres Ergebnis der Studie, bemühen sich kaum, dieses Image zu ändern. Ein sehr großer Teil der Übergewichtigen oder Raucher ist noch nie vom Arzt auf die gesundheitlichen Risiken oder Verhaltensänderungen hingewiesen worden.

Bereits frühere Veröffentlichungen des Gesundheitsmonitor haben gezeigt, dass bei gesundheitsbezogenen Verhaltensänderungen (z.B. Rauchen, Sport und Bewegung) der Hausarzt in der Mehrzahl der Fälle nicht hinzugezogen wurde. Weiterhin zeigt sich, dass die befragten Ärzte eine unzureichende Vergütung und zu wenig verfügbare Zeit als Hauptgründe ihrer aktuell unzureichenden Wahrnehmung präventiver Aufgaben benennen (vgl. Prävention aus Sicht der niedergelassenen Haus- und Fachärzte ...).

Wie sieht es auf der Seite der Patienten aus? Könnte nicht auch deren Verhalten in der Sprechstunde mit ein Grund sein für die Präventions-Zurückhaltung der Ärzte? In der jetzt veröffentlichten repräsentativen Umfrage (1.500 Teilnehmer 18-79 Jahre) zeigt sich, dass bei der Bevölkerungs-Mehrheit eher Skepsis vorherrscht. Auf die Frage "Einmal angenommen, Sie wollten Ihr Gesundheitsverhalten ändern und hätten gerne Informationen, wie dies am erfolgreichsten zu bewerkstelligen ist. Würden Sie, auch wenn Sie nicht krank sind, speziell dazu zum Arzt gehen und um Rat bitten?" antwortet die große Mehrheit mit "eher nein" (41%) oder "sicher nein" (18%).

Überraschend ist, dass fast drei Viertel aller Befragungsteilnehmer (71%) sagen, dass es eigentlich keinen Grund dafür gibt, den Hausarzt in solchen Fragen außen vor zu lassen. Deutlich wird aus den Begründungen, dass nicht konkrete Erfahrungen von Patienten maßgeblich sind. Zwei Interpretationen dominieren stattdessen. Die ärztliche Funktion wird zum einen ganz klar wahrgenommen als kurative oder therapeutische Tätigkeit (54% der Nennungen). Weiterhin vermuten Patienten: Präventive Fragen oder Probleme sind für den Arzt nicht vorrangig, insbesondere dann nicht, wenn das Wartezimmer voll ist mit Patienten, die akute Schmerzen oder Beschwerden haben. 55% sagen "Mein Arzt hat meist eine volle Praxis und zu wenig Zeit für solche Fragen".

Wie sieht es umgekehrt aus, wie viele Patienten sind schon einmal selbstständig vom Arzt auf Verhaltensmöglichkeiten aufmerksam gemacht worden, die in Anbetracht bestimmter gesundheitlicher Probleme recht nahe liegen würden? Übergewichtige (Body Mass Index 25-29,9), sagen zu 65%, sie seien noch nie vom Arzt darauf hingewiesen worden. Aber auch bei adipösen Patienten (BMI über 30) bleibt noch mehr als jeder vierte (28%) "unbehelligt" von ärztlichen Risikohinweisen oder Ratschlägen, obwohl auch ohne eingehende körperliche Untersuchung und medizinische Fachkenntnisse die Problematik erkennbar wird. Wie sieht es bei Rauchern aus? Nimmt man hier Gelegenheitsraucher einmal beiseite und betrachtet nur tägliche Raucher, dann wird deutlich, dass 44% aus dieser Gruppe sagen, sie seien vom Arzt noch auf die mit dem Rauchen verbundenen Risiken hingewiesen oder auf Entwöhnungsmöglichkeiten angesprochen worden. Unter dem Strich wird damit deutlich, dass Ärzte selbst bei recht offensichtlich erkennbaren Problemgruppen im Hinblick auf das Gesundheitsverhalten sehr häufig untätig bleiben und Patienten nicht auf Risiken und Präventionsmöglichkeiten hinweisen.

Weitere Fragestellungen die in der Befragung zur Prävention behandelt und in der Veröffentlichung diskutiert werden:
• Welche Einflussfaktoren gelten bei der Bevölkerungsmehrheit heute als besonders relevante Risikofaktoren für die Lebenserwartung?
• Zeigt sich in der Bevölkerung nach den zuletzt sehr umfassenden Maßnahmen zum Nichtraucherschutz und Nikotinverzicht ein Präventions-Überdruss, etwa in Form einer deutlichen Ablehnung weiterer Maßnahmen (ungesunde Nahrungsmittel, Alkohol, zu wenig Sport und körperliche Bewegung, Drogen)?
• Welchen Bekanntheitsgrad haben bevölkerungsweite Präventions-Kampagnen (wie: Fünf am Tag, Täglich 3.000 Schritte extra, Fit statt fett, Keine Macht den Drogen, Gib AIDS keine Chance?) und für wie effektiv schätzt man diese Kampagnen ein?

Hier ist ein Abstract: Gerd Marstedt, Rolf Rosenbrock: Verhaltensprävention: Guter Wille alleine reicht nicht

Gerd Marstedt, 9.2.10