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Netzwerke als Erklärung gesundheitlicher Unterschiede - Einführung des Sozialen in die Medizin oder nur statistische Mängel?

Artikel 1454 Die Wissenschaftler Nicholas Christakis von der Harvard Medical School und James Fowler von der Universität von Kalifornien in San Diego haben jetzt zum dritten Mal Befunde aus der sogenannten Framingham-Studie veröffentlicht, mit denen sie zu dem allgemeinen Fazit kommen: Eine Vielzahl gesundheitlicher Merkmale und Verhaltensweisen ist in sehr starkem Maße durch soziale Normen im Netzwerk einer Person verursacht. Die Framingham-Herz-Studie ist benannt nach einer Kleinstadt aus dem US-Bundesstaat Massachusetts, in der die Einwohner seit dem Jahr 1948 in regelmäßigen Abständen zu ihrem Gesundheitszustand und ihrem Lebensstil befragt wurden. Ziel ist es, Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen näher zu bestimmen.

Die Netzwerkstudien von Christakis und Fowler hatten unterschiedliche Themen: In der ersten Veröffentlichung wurde die Verbreitung von Übergewicht und Adipositas im sozialen Netzwerk einer Person näher untersucht (vgl. Ganz dicke Freundschaften - Übergewicht wird beeinflusst von Normen im sozialen Netzwerk einer Person). Es zeigte sich, dass das Übergewichts-Risiko um bis zu 171 Prozent höher liegt, wenn engere Freunde eines Untersuchungsteilnehmers ebenfalls übergewichtig sind. Die Ergebnisse können nach Ansicht der Forscher nicht gedeutet werden nach dem Motto "Gleich und gleich gesellt sich gern". Es ist also nicht so, dass Übergewichtige sich nun einen Freundeskreis aussuchen, der sich aus Personen mit ebenfalls größerer Körperfülle zusammensetzt. Interpretiert wird der Befund vielmehr als Effekt der Verbreitung von Normen und Wertmaßstäben in sozialen Netzwerken.

Nach dieser Untersuchung beobachteten die Forscher dann ein ähnliches Phänomen bei Rauchern bzw. bei Personen, die mit dem Rauchen aufhören wollten: Die Erfolgschancen einer Nikotinabstinenz hingen sehr stark davon ab, ob andere Menschen im sozialen Umfeld es ebenfalls geschafft hatten (vgl: Gesundheit steckt an - Nichtrauchen kein einsamer Entschluss).

Die aktuelle Studie nun stellt das Thema der Lebensfreude oder des Glücklichseins in den Mittelpunkt. Befragt wurden in den Jahren 1983 bis 2003 rund 4.700 Personen, und zwar, ob sie hoffnungsvoll in die Zukunft blicken, sich glücklich fühlen, das Leben genießen und sich ebenso gut wie andere Menschen fühlen. Erfasst wurde überdies - wie auch schon in den Studien zuvor - Kontakthäufigkeit und -intensität zu anderen Studienteilnehmern: Freunden, Kollegen, Nachbarn, Verwandten. Ergebnis auch dieser Analysen war dann: "Happiness" verbreitet sich nahezu virusartig im Netzwerk einer Person, die Wahrscheinlichkeit, dass jemand intensive Lebensfreude genießt, steigt an, wenn auch der Ehepartner, ein Nachbar oder eine Schwester sich so fühlt.

Diese letzte Veröffentlichung ist nun auf massive Kritik gestoßen. In derselben Ausgabe des British Medical Journal vom 3.1.2009 findet sich auch ein Artikel der Wissenschaftler Fletcher und Cohen-Cole von der Yale Universität in New Haven, der die Befunde von Christakis und Fowler als Effekt unzureichender methodischer Vorgehensweisen kritisiert. Bekanntlich findet man in vielen wissenschaftlichen Studien, die Zusammenhänge zwischen bestimmten Risikofaktoren und Krankheiten untersuchen, auch sogenannte "Confounder" (Störfaktoren), Merkmale, die zwar auch in Beziehung mit einem anderen Merkmal stehen, aber nicht ursächlich sind. Starke Raucher zum Beispiel erkranken auch häufiger an Leberzirrhose, ursächlich dafür ist jedoch, dass starke Raucher auch häufiger Alkohol trinken als Nichtraucher.

Cohen-Cole und Fletcher untersuchten nun an einer anderen Längsschnittstudie (der National Longitudinal Study of Adolescent Health) mit ähnlichen Analysemethoden wie Christakis und Fowler, wie sich bestimmte Merkmale im Netzwerk der Personen zeigen. Diese Merkmale waren die Betroffenheit von Akne, die Körpergröße und das Auftreten von Kopfschmerzen. Tatsächlich zeigte sich auch hier für alle drei Merkmale: Wenn engere Kontaktpersonen im Netzwerk einer Person betroffen sind, ist auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Person selbst betroffen ist. Lässt sich dies noch bei Akne und Körpergröße noch dem Motto "Gleich und gleich gesellt sich gern" erklären, so versagt diese Interpretation beim Merkmal der häufigen Betroffenheit von Kopfschmerzen. Fletcher führte deshalb sogenannte multivariate Analysen durch, in der eine Vielzahl potentieller Einflussfaktoren gleichzeitig untersucht wird. Tatsächlich zeigte sich dann, dass bei Berücksichtigung einiger "Umgebungsvariablen" (wie Geschlecht, Alter, Rasse, Bildungniveau der Mutter, eigenes Bildungsniveau, Haushaltseinkommen) die Zusammenhänge auf schlichte und bereits bekannte Faktoren zurückzuführen sind, ohne dass deshalb das soziale Netzwerk bemüht werden muss.

Alle Studien sind im Volltext kostenlos verfügbar:
• Verbreitung von Adipositas im Netzwerk: Nicholas A. Christakis, James H. Fowler: The Spread of Obesity in a Large Social Network over 32 Years (NEJM 2007; 357: 370-379)
• Nikotinverzicht: Nicholas A. Christakis, James H. Fowler: The Collective Dynamics of Smoking in a Large Social Network (NEJM 2008; 358: 2249-2258)
• Lebensfreude: Nicholas A. Christakis, James H. Fowler: Dynamic spread of happiness in a large social network: longitudinal analysis over 20 years in the Framingham Heart Study (BMJ 2008;337:a2338)
• Kritik von Cohen-Cole/Fletcher, Studie zu Akne, Kopfschmerzen, Körpergröße: Ethan Cohen-Cole, Jason M Fletcher: Detecting implausible social network effects in acne, height, and headaches: longitudinal analysis (BMJ 2008;337:a2533, doi:10.1136/bmj.a2533)

Gerd Marstedt, 2.1.09